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PET "Faser-zu-Faser"-Recycling: Es ist möglich!

Es handelt sich um ein ehrgeiziges Forschungs- und Entwicklungsprojekt. Es wurde schrittweise aufgebaut und demonstriert die Machbarkeit des PET „Faser-zu-Faser Recyclings“. Alles begann mit 2 Unternehmen – Sportstex und der RadiciGroup: Sportstex ist auf die Herstellung von Sportbekleidung spezialisiert. Die RadiciGroup ist eine Unternehmensgruppe mit langjähriger Erfahrung in der Kreislaufwirtschaft. Die beiden Unternehmen wollten für die Verwertung von PET-Textilabfällen aus Fußball-, Volleyball- und anderer Sportbekleidung eine Zusammenarbeit starten.
Dafür wurde von Beginn an Pure Loop, ein Unternehmen, dass auf Recyclingmaschinen spezialisiert ist, dazu geholt. Pure Loop sollte die beste verfügbare Technologie zur Gewinnung einer neuen Textilfaser ermitteln.

Um dieses Ziel zu erreichen, haben die F&E-Teams der drei Unternehmen verschiedene Tests durchgeführt, um ein recyceltes Textilprodukt mit hohen technischen Eigenschaften zu erhalten.In einer ersten Machbarkeitsstudie wurde PET Granulat aus unterschiedlichen Quellen verwendet: Granulat aus recycelten Flaschen (eine typische Verwendung bei der RadiciGroup) zusammen mit PET-Granulat aus recycelten Fasern vermengt. Das war die Basis, um die Prozesse schrittweise zu verfeinern und am Ende ein Garn zu erhalten, das zu 100 % aus der Verwertung von Textilabfällen stammt.

In größerem Umfang eingesetzt, ermöglicht dieses Kreislaufsystem die einfache Herstellung von Kleidungsstücken aus recyceltem PET-Fasern, die am Ende ihrer Lebensdauer wiederverwertet werden können.

Shimano war das erste Unternehmen, das dieses Nachhaltigkeitsprojekt verfolgte und das erste Trikot aus dieser Zusammenarbeit gebrandet hat. Ein mit diesem Verfahren hergestelltes Radtrikot war zum ersten Mal auf der ITMA am Stand des Projektpartners Pure Loop (H9/D304) zu sehen. Dabei handelt es sich um eines der wichtigsten internationalen Fachmessen für Textil- und Bekleidungstechnologie. Sie fand vom 8. bis 14. Juni 2023 in Mailand statt.

Das Forschungsprojekt hat einen neuen Weg des Recyclings aufgezeigt. Er ermöglicht es, hochwertige PET-Fasern beispielsweise aus gebrauchten Kleidungsstücken für einen textilen "Closed Loop" zu gewinnen. Darüber hinaus wird Erdotex, ein Unternehmen, das auf die Sortierung von Altkleidern spezialisiert ist, das Projekt unterstützen. Dank seiner spezifischen "Sortier"-Verfahren beliefert Erdotex diesen innovativen Recyclingprozess mit nicht mehr benötigter Kleidung. Ziel ist es, einen echten industriellen Prozess zu schaffen.

„Die Entwicklung immer nachhaltigerer Textilien steht im Mittelpunkt der Strategie von Radici InNova, einem Unternehmen der RadiciGroup, das sich auf Innovationen in der Kreislaufwirtschaft konzentriert", unterstreicht Gianni Todaro, R&D Specialist Apparel and Technical, RadiciGroup Advanced Textile Solutions. "Seit einiger Zeit entwickeln wir innovative Lösungen mit hoher technischer Eigenschaften, die die Umwelt schonen - Wir arbeiten mit unseren Kunden und Lieferanten zusammen und teilen unser Wissen über die Wiederverwertung von Textilabfällen".

"In den letzten Jahren haben wir dem Umweltschutz Priorität eingeräumt und entscheidende Schritte gesetzt, um unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Das " Faser-zu-Faser"-Recycling bringt unsere Bemühungen dabei auf die nächste Stufe. Dieser Ansatz ermöglicht es uns, einen vollständig geschlossenen Kreislauf vom Produkt bis zum Verbraucher hier in Europa zu schaffen. Sowohl unsere Kunden als auch die europäischen Hersteller werden von dieser Innovation profitieren", sagt Andreas Widmann von Sportstex und Cottontex.

"Recycling hat ein enormes Potenzial in der Faser- und Textilbranche. Ich bin mir sicher, dass Recycling in Zukunft zum Standard in der Branche werden wird. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir mit diesem von der RadiciGroup initiierten Pilotprojekt einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Produktion von Fasern und Textilien machen. Wir sind stolz darauf, mit unserem ISEC evo FibrePro:IV den Beitrag zum recyclingtechnischen Teil dieses Projekts zu leisten", sagt Merlijn van Essen, Sales Manager bei PURE LOOP.

Die Partnerunternehmen haben es geschafft, die Machbarkeit von Kreislaufwirtschafts- und Recyclingprojekten zu beweisen. Materialien, die sonst als Abfall gelten würden, können nun aufgewertet und gleichzeitig die Auswirkungen des Textilsektors auf die Umwelt reduziert werden. Eine Errungenschaft die zeigt, wie die Kombination verschiedener Fähigkeiten zu einer größeren Wertschätzung für die Umwelt beitragen kann - für eine Zukunft auf der Grundlage von Kreislaufwirtschaft.

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